BayernUp2Date 0001

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Digitalisierung kostet bekanntlich Arbeitsplätze. Dass sie auch neue schafft, bestreitet niemand. Ob es am Ende gute Arbeit für alle gibt oder nur noch Spezialisten eine Chance haben, kann niemand mit Sicherheit sagen. Betrachten Sie das Jahr 2017 in dieser Hinsicht wie wir: mit kritischem Optimismus!

Ihre
Redaktion von BayernUp2Date

 

Inhalt:
+ Wenn der Roboter übernimmt
+ Vollbeschäftigung oder Grundeinkommen
+ Alles wird gut
+ Neue Jobs
+ "Lean" und "agil" im Büro

+ Echt jetzt?
+ Termine
+ An- und abmelden
+ BayernUp2Date als PDF
+ Impressum

   

Wenn der Roboter übernimmt
Wüssten Sie gern, ob eine Maschine Sie ersetzen könnte? Dafür hat die ARD zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung den Job-Futuromaten entwickelt. Er zeigt für die meisten Berufe, welcher Anteil der Tätigkeiten sich im Jahr 2013 hätte automatisieren lassen. Seitdem ist sicher noch Einiges dazugekommen. Dass Automatisierung möglich ist, heißt aber nicht, dass sie zwangsläufig stattfindet. Schon gar nicht sofort. 

   
Vollbeschäftigung oder Grundeinkommen
Die einen glauben, die Hälfte aller Jobs werde verschwinden. Die anderen gehen davon aus, dass sich für die vielen neuen Jobs nicht genug Leute finden. Erstere berufen sich auf eine
Studie zweier Wissenschaftler aus den USA, nach der 47 Prozent aller Tätigkeiten in den nächsten 20 Jahren durch Automatisierung verschwinden. Sie fordern dann gerne ein bedingungsloses Grundeinkommen, damit die um ihr Erwerbseinkommen Gebrachten nicht rebellieren. Letztere träumen von neuen Berufen und befürchten dramatischen Fachkräftemangel. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte.
   
Alles wird gut
Arbeitsministerin Andrea Nahles sieht die Entwicklung positiv: Auch wenn in typischen ver.di-Branchen 750.000 Arbeitsplätze verloren gingen, kämen in anderen Branchen eine Million Arbeitsplätze hinzu, per Saldo sei das ein Gewinn (Weißbuch Arbeit 4.0 S. 48). Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ist in seinem Forschungsbericht 13/2016 nicht ganz so optimistisch: Im Jahr 2025 würden bei vollständiger Digitalisierung zwar genauso viele neue Arbeitsplätze entstehen wie alte verloren gingen, allerdings in anderen Branchen (S. 62). Die Kassiererin, die durch eine automatische Kasse ersetzt wird, dürfte jedenfalls wenig davon haben, dass mehr Softwareentwickler gebraucht werden.
   
Neue Jobs
Was tut ein Glöckner, wenn seine Glocken künftig von einer App geläutet werden? Womit verdienen Saisonarbeiter ihr Geld, wenn ein Pflückroboter die Gurken erntet? Was macht der Kundenberater der Bank, der vom Robo-Advisor abgelöst wird? Sie alle könnten sich um einen der Jobs bewerben, die durch die elektronische Kommunikation entstanden sind. So sucht ein Londoner Übersetzungsbüro einen Emoji-Dolmetscher, und man stellt sich diese Aufgabe sehr sympathisch vor. Eine andere neue Aufgabe ist dagegen gar nicht sympathisch, und Facebook hat sie nicht ohne Grund an externe Dienstleister ausgelagert: das Beseitigen unerwünschter Facebookeinträge. Das SZ-Magazin hat die unzumutbaren Arbeitsverhältnisse in dieser Dienstleistungsbranche aufgedeckt.
   

Lean“ und „agil“ im Büro
Auch im Büro nimmt der Stress zu. „Neue Formen der Kopfarbeit in der digitalen Transformation“ heißt der Untertitel einer Studie, die die Hans-Böckler-Stiftung in Auftrag gegeben hat. Sie untersucht die Wirkung der digitalen Entwicklung auf Angestellte in Entwicklung und Verwaltung. Was in Werkshallen schon lange üblich ist, hält nun Einzug ins Büro: Die Arbeit wird standardisiert und getaktet, und schon lässt sich auch geistige Leistung messen. So wird „der Büroalltag zur Akkordarbeit“.

   
Echt jetzt?
Wer die Wikipedia schon immer mal auf den Mond schießen wollte, erhält jetzt Unterstützung: Sollten die Berliner PT Scientists tatsächlich Ende 2017 auf dem Mond landen, deponieren sie dort eine Zeitkapsel mit rund 31.500 Wikipedia-Artikeln in 176 Sprachen. Die Übergabe der Datendisc zeigt dieses Video.
 
   

Termine

An- und abmelden
Hier können Sie sich zu BayernUp2Date, unserem Digital-Newsletter, anmelden oder abmelden

   

BayernUp2Date als PDF
Im Archiv finden Sie unseren Newsletter in druckfähigem Layout (PDF) und als E-Mail-Newsletter

   

Impressum

 
Verantwortlich:
Hans Sterr, ver.di Bayern, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Tel. +49 89 59977 2102, hans.sterr@verdi.de, http://bayern.verdi.de
Redaktion:
Ursula Walther, uwa-bayernup2date@web.de