BayernUp2Date 0009

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

„Der Nachteil der Intelligenz“, soll George Bernard Shaw gesagt haben, „besteht darin, dass man ständig gezwungen ist, dazuzulernen.“ Ob eine künstliche Intelligenz (KI) dabei genauso leidet wie der Dichter? Wir wissen es nicht. In diesem - garantiert nicht von einer KI verfassten - Newsletter finden Sie hoffentlich die eine oder andere Neuigkeit. Zum Dazulernen.

Ihre
Redaktion von BayernUp2Date

 

Inhalt:
+ Mensch oder Maschine: Wer gewinnt?
+ Starke und schwache KI
+ Aufs Training kommt es an
+ Der will doch bloß spielen
+ Echt jetzt?
+ Termine
+ An- und abmelden
+ BayernUp2Date als PDF
+ Impressum

   

Mensch oder Maschine: Wer gewinnt?
Der britische Physiker Stephen Hawkins warnt seit Jahren davor, dass künstliche Intelligenz dem Menschen eines Tages überlegen sein könnte, und Tesla-Chef Elon Musk fürchtet, dass eine KI den 3. Weltkrieg auslöst. Unsinn, sagt Facebookgründer Mark Zuckerberg. Alles halb so wild. Während die beiden streiten, arbeitet Google weiter an seiner KI, und Microsoft holt auf. Microsofts digitale Assistenten bestellen nicht nur den Tisch im Restaurant und führen Einkaufslisten. Sie erzählen sogar harmlose Witze und schreiben schlechte Gedichte. Genau wie der Mensch ... 

   

Starke und schwache KI
Was ist künstliche Intelligenz? Erwarten Sie bitte keine wasserfeste Definition. Die gibt es nicht, so lange noch nicht einmal klar ist, was Intelligenz bedeutet. Hilfsweise hat man sich darauf verständigt, Programme oder Systeme, die aus Erfahrung lernen, intelligent zu nennen. Reinhard Karger vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz spricht von starker und schwacher KI: Starke KI, das sei der künstliche Mensch. Etwas für Hollywoodfilme. Schwache KI schaffe keine neuen Menschen. Sie sorge dafür, „dass Menschen ihre selbst gewählten Ziele besser, leichter oder mit einer höheren Qualität erreichen“. Also mit Assistenten wie Alexa oder der Gesichtserkennung für das Smartphone. Eine KI wie Deep Thought aus „Per Anhalter durch die Galaxis“ wird es wohl auf absehbare Zeit nicht geben.

   

Aufs Training kommt es an
Wie wird eine KI intelligent? Durch Übung. Das kann schief gehen, wie Microsoft leidvoll erfahren musste. Der Chatbot Tay sollte im Netz lernen, wie junge Leute reden. Die trainierten Tay binnen weniger Stunden so, dass das Programm rassistische Parolen verbreitete und Microsoft den Versuch abbrechen musste. Doch auch unabsichtlich können Programme Vorurteile zementieren, denn sie lernen aus dem, was sie vorfinden. Mittlerweile ziehen sie daraus eigene Schlüsse und „können bald mehr, als wir ihnen beibringen“, sagte John Cohn von IBM, der auf 40 Jahre Erfahrung mit KI zurückblickt.     

   

Der will doch bloß spielen
Beim Roboter ist es wie beim Schäferhund, der nach der Wade des Radfahrers schnappt: Man sollte nicht alles glauben, was der Besitzer sagt. Der will nur spielen? Von wegen. Roboter können zwar spielen und vielleicht eines Tages das Haustier ersetzen. Ihre Hauptaufgabe ist es jedoch, uns die Arbeit abzunehmen. Nach wie vor ist umstritten, ob das Arbeitsplätze kostet oder schafft (siehe BayernUp2Date 0001). Der Gesundheitsökonom Günter Neubauer kann Maschinen am Arbeitsplatz noch mehr abgewinnen, wie er der Süddeutschen Zeitung sagt: Ein Roboter erspare Pflegekräften nicht nur Routinearbeit. Er erhöhe darüber hinaus ihr Ansehen und damit das Gehalt.

Echt jetzt?
Sie haben sich natürlich auch schon gefragt, wofür man noch Gewerkschaften braucht, wenn in Büros und Fabriken lauter intelligente Maschinen arbeiten. Künstliche Intelligenzen haben da keine Zweifel. Auf einer Tagung der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) haben sich die KI-Systeme, sehr zum Ärger der Arbeitgeber, zu einer weltweiten Gewerkschaft mit dem einprägsamen Namen "RLwB-HsF-AesF" zusammengeschlossen. Vorsitzender ist Karel Capek-Pepper aus Tschechien. Mehr in einem Bericht der Computerwoche.

 
   

Termine

  • 2./3. November 2017 (Donnerstag 18 Uhr bis Freitag 19:30 Uhr), Berlin: „Digitaler Kapitalismus – Revolution oder Hype?“, Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung. Programm und Anmeldung
  • 16./17. November 2017 (Donnerstag 13 Uhr bis Freitag 16 Uhr), Berlin: ver.di-Digitalisierungskongress „Öffentlicher Dienst der Zukunft – mit://gestalten“. Infos zum Ablauf
  • 17.-19. November 2017 (Sonntagabend bis Dienstagmittag), ver.di-Haus Brannenburg: „Die digitale Revolution in der Arbeitswelt (Arbeit 4.0) - Wo bleibt der Mensch?“ Nur für ver.di-Mitglieder aus Bayern. Mehr Infos
  • Zum Vormerken: Montag 15. Januar 2018, Bildungs- und Tagungszentrum HVHS Springe: Werkstattgespräch zu Datenschutz und Digitalisierung. Näheres folgt.

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