BayernUp2Date 0013

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie zu Weihnachten auch eine Sprachassistentin bekommen? Dann gehören Sie zu den 15 Prozent, die sich bei einer Bitkom-Umfrage etwas fürs smarte Heim gewünscht hatten. Richtig intelligent sind Alexa und ihre Freundinnen zwar noch nicht. Immerhin schalten sie auf Wunsch das Licht aus und sagen, ob es regnet - man braucht nicht mal mehr aus dem Fenster zu sehen. Das Wichtigste, jedenfalls für die Hersteller: Die Geräte sammeln jede Menge Daten, werten sie aus und werden nebenbei immer schlauer.

In der Hoffnung, dass auch unser Newsletter ein bisschen schlauer macht, grüßt
Ihre
Redaktion von BayernUp2Date

 

Inhalt:
+ Big Data - die Menge macht's
+ Meine Daten, deine Daten
+ Was sagen die Gewerkschaften?
+ Hier sind Sie gefragt!
+ Termine
+
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Big Data - die Menge macht’s
Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts, heißt es. Aus Unternehmersicht stimmt das, denn mit den richtigen Fragen und geeigneter Technik lässt sich aus Daten viel Geld machen. Gesammelt wird, was geht. Was man damit anfangen kann, zeigt sich bei der Analyse. Dann wissen Kreditkartenfirmen plötzlich, wann wir uns scheiden lassen, und nach der Auswertung von Kassenbons verkaufte WalMart Windeln zusammen mit Bier viel besser, wie der Spiegel berichtete. Verständlich, dass Unternehmer von strengem Datenschutz nicht begeistert sind. Wohin allzu leichtfertiges Auswerten führen kann, erfahren Sie in Anna und der Bankraub. Und auch, dass es bei allem technischem Fortschritt sinnvoll ist, einen Schlüssel beim Nachbarn zu deponieren.

   

Meine Daten, deine Daten
Bei Big Data denken viele an George Orwells Roman „1984“. Big Brother is watching you. Machen wir uns nichts vor: Den Großen Bruder gab es auch früher schon, nur hieß er da anders. Big Data aber ist mehr als nur Kontrolle. Yvonne Hofstetter, Geschäftsführerin eines Unternehmens, das auf die Auswertung großer Datenmengen spezialisiert ist, schreibt in „Überwacht, analysiert, gelenkt“ von der Big-Data-Religion des optimierten Menschen, sieht die Freiheit des Einzelnen in Gefahr und fordert ein Recht auf Privatsphäre und auf digitale Abstinenz. Das Bundesdatenschutzgesetz werden wir in einem der nächsten Newsletter daraufhin unter die Lupe nehmen. 

   

Was sagen die Gewerkschaften?
„Statistik kann Ihre Persönlichkeitsrechte gefährden“, wünscht Lothar Schröder sich auf einem Beipackzettel zu Datenauswertungen, wie er in „Die digitale Treppe“ schreibt. „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie den Programmcode und fragen Sie Ihren Datenanalytiker oder Programmierer.“ Schröder ist im Bundesvorstand von ver.di für Innovation und gute Arbeit zuständig. In der Zeitschrift Gute Arbeit 2015/1 sagt er Herrschaftskonflikte um persönliche Daten voraus und fordert Zusatzregeln für den Arbeitsschutz. Damit Arbeitgeber keine Bewerberprofile erstellen können und nicht jeder „digitale Fehltritt“ Erwerbstätige in den Abgrund führt. Womit Beschäftigte in der Hinsicht schon jetzt rechnen müssen, hat der DGB im einblick vom Februar 2017 beschrieben.   

   

Hier sind Sie gefragt!
Wir wissen, was Sie gerade tun: Sie lesen BayernUp2Date. Mehr wissen wir nicht, weder wo sie lesen noch ob Sie dabei, zum Beispiel, Kaffee trinken. Aber Google und andere Datensammler könnten das wissen, indem sie Ihre Spuren im Netz geschickt kombinieren. Was tun Sie dagegen? Bitte beteiligen Sie sich an unserer Umfrage. Dabei sehen Sie auch gleich, wie andere Leserinnen und Leser abgestimmt haben.

 
   

Termine

  • Donnerstag 25. Januar 2018, 18-20 Uhr, Coelium, Universität Erfurt: „Digitalisierung – Globalisierung – Hat die soziale Marktwirtschaft Zukunft?“, 4. Erfurter Debatte zu Wirtschaft und Glaube. Infos zur Veranstaltung
  • Dienstag 30. Januar 2018, 18-19:30 Uhr, Audimax der Fachhochschule Erfurt: „Technologie und Strukturwandel“ und „Digitalisierung der Arbeitswelt – arbeitspolitische Konsequenzen“. Infos zur Ringvorlesung
  • Dienstag 6. Februar 2018, 18-19:30 Uhr, Audimax der Fachhochschule Erfurt: „Der neue Mensch – ein technisches Update?“. Infos zur Ringvorlesung
  • Mittwoch 7. März 2018, 17 Uhr, Gewerkschaftshaus Nürnberg, 7. Obergeschoss, Raum Burgblick: „Digitalisierung braucht ein menschliches Maß – Perspektiven gewerkschaftlichen Handelns“ mit Karl-Heinz Brandl, Leiter des ver.di-Bereichs „Innovation und gute Arbeit“
  • Dienstag 10. April 2018, 12:30-18:30 Uhr, Gaszählerwerkstatt München: Konferenz „Empowerment und Beteiligung in der agilen Arbeitswelt“. Programm und Anmeldung (bis 15.2.)
  • Donnerstag/Freitag 12./13. April 2018, Berlin: ver.di Digitalisierungskongress „Gemeinwohl in der digital vernetzten Gesellschaft: Wir arbeiten dran! Infos zum Kongress
  • Montag 16. April 2018, 10-17:30 Uhr, Bildungs- und Tagungszentrum HVHS Springe, 3. Werkstattgespräch gute digitale Arbeit und Mitbestimmung: „Digitalisierung und Datenschutz. Welche neuen und alten Anforderungen gibt es in der Digitalisierung?Programm und Anmeldung

Ihre Hinweise auf Veranstaltungen zur Digitalisierung greifen wir gerne auf.

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