BayernUp2Date 0017

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

von der Digitalisierung profitieren am ehesten die Sofahersteller. Das Leben lässt sich heutzutage vom Sofa aus erledigen: Pizza und Sportschuhe bestellen, mit der Liebsten whatsappen, dienstliche E-Mails lesen, einen Internetkurs in Betriebswirtschaft machen. Nun kommt auch noch der Teledoc, dem die Bundesärztekammer grünes Licht gegeben hat. Wie Digitalisierung die Medizin verändert und wer davon profitiert, lesen Sie in diesem Newsletter. Gern auch auf dem Sofa.

Ihre
Redaktion von BayernUp2Date

 

Inhalt:
+ Der Arzt im Netz
+ Der gläserne Patient
+ Vom Roboter gepflegt
+ Nicht ohne Personal
+ Echt jetzt?
+ Termine
+
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Der Arzt im Netz
Schnell mal googeln, wenn es zwickt? Verbraucherschützer warnen: Auf die Art hätten Männer mit Bauchschmerzen schon „falsche Wehen“ bei sich entdeckt, und Diagnosewebsites verkauften Daten. Digitale Psychotherapie hat sich bereits etabliert. Man schildert seelische Probleme manchmal eben lieber einem Bot. Und bei körperlichen Beschwerden? In Deutschland steht die Telemedizin am Anfang. Nicht nur, weil die Ärzteschaft mit elektronischen Medien noch immer fremdelt. Bisher war die Behandlung online nur erlaubt, wenn Arzt und Patient sich persönlich kannten. Jetzt kommt auch bei uns die Smartphone-Sprechstunde für alle. Die Schweiz ist weiter. Der Telemedizinanbieter Medgate betreut rund um die Uhr 3.000 Patienten – pro Tag.

 

Der gläserne Patient
„Datenschutz ist etwas für Gesunde“, sagt Hans Lehrach. Der Genetiker saß im Hightech-Forum, das die Bundesregierung zu Digitalisierung und Gesundheit beriet. Geht es nach Lehrach, der sein Geld mit Forschung am virtuellen Patienten verdient, stellt am besten jeder Patient seine Daten der Forschung zur Verfügung. Natürlich anonym, Gesundheitsdaten sind schließlich streng geschützt. Möge das neue Datenschutzrecht verhindern, was 2015 möglich war: Ein ZDF-Reporter beschaffte sich bei einer Krankenkasse problemlos fremde Patientendaten. Was Hightech im Gesundheitswesen gerade dem Einzelnen nützen kann, schildert der Tagesspiegel. Auch, dass den Experten alles viel zu langsam geht.

 

Vom Roboter gepflegt
Wer bremst bei E-Health? Woran ist die elektronische Gesundheitskarte gescheitert? Warum gibt es bei uns nicht längst Pflegeroboter wie in Japan? Zum einen sind Europäer technikskeptisch. Der Katzenroboter für Demenzkranke ist zwar im Dienst, und Marvin, der Assistenzroboter aus dem Institut für künstliche Intelligenz der Hochschule Ravensburg, steht in den Startlöchern. Sollte es ihm ergehen wie Lexmed, sieht es aber schlecht aus. Das Diagnosesystem funktionierte schon 1999 einwandfrei, die Krankenkasse wollte es einsetzen. Doch die Ärztekammer stellte sich quer, wie Institutsleiter Wolfgang Ertel der FAZ sagte. Und dann sei da noch die Pharmaindustrie. Die habe kein Interesse daran, dass Patienten schnell und mit weniger Medikamenten gesund werden. Immerhin testet man jetzt Justin und Edan, zwei Roboter, die eigentlich für die Raumfahrt entwickelt wurden, in einem Seniorenheim in Garmisch-Partenkirchen.

 

Nicht ohne Personal
Roboter sollen das Personal nicht ersetzen, sondern unterstützen. Wie überhaupt die digitale Technik ihre Stärke dort hat, wo sie dem Menschen mühsame oder langweilige Aufgaben abnimmt. Die Hans-Böckler-Stiftung hat untersuchen lassen, wie Technik die Pflege verbessern kann. Das Ergebnis: Sie muss sich in den Arbeitsalltag einfügen und leicht zu bedienen sein. Pflegekräfte brauchen ein Mitspracherecht, wenn neue Technik eingeführt wird, und eine vernünftige Schulung.

 
Echt jetzt?
Unterricht per Videokonferenz für kranke Kinder ist nicht neu. Zwei dänischen Lehrern war das zu wenig. Sie erfanden einen Roboter, der das Kind vertritt – auf dem Schulweg, im Unterricht und sogar beim Sport. Wie immer gibt es Bedenken: Entledigen sich die Mitschüler damit nicht ihrer sozialen Verantwortung? Sollten sie das kranke Kind nicht lieber zu Hause besuchen? Yussuf, über den der Schweizer Rundfunk berichtet, sieht das offensichtlich anders. Und besuchen können ihn die Klassenkameraden ja trotzdem. 
 

Termine

  • Freitag 25. Mai 19 Uhr, Frankfurt: „Digitalisierung, Arbeit 4.0 und Grundeinkommen“. Veranstalter: Attac u. a. Mehr Infos
  • Sonntag 3. Juni 19 Uhr – Freitag 8. Juni 2018, 12:15, Hattingen: „Wenn die Fabrik auf den Schreibtisch passt: Wie Computer und Internet Arbeits- und Produktionsbedingungen verändern“ DGB-Seminar. Info zum Seminar (mit Themenplan und Anmeldung)
  • Mittwoch 6. Juni 2018, 12-17 Uhr, Berlin: Fachkonferenz "Weiterbildung von Beschäftigten weiter stärken. Aktuelle Vorschläge in der Debatte". Veranstalter: DGB und Friedrich-Ebert-Stiftung. Programm und Anmeldung (bis 23.5.)
  • Sonntag 1. Juli 19 Uhr - Freitag 6. Juli 12:15 Uhr, Hattingen: „Cyborgs, Big Data, selbstfahrende Autos. Darf der Mensch alles, was er kann oder brauchen wir eine Technologieethik?“ DGB-Seminar. Info zum Seminar (mit Themenplan und Anmeldung)
  • Freitag 6. Juli - Sonntag 8. Juli 2018, Bielefeld: „Gute Arbeit in Zeiten der Digitalisierung gestalten“ ver.di-Seminar. Infos und Anmeldung

Ihre Hinweise auf Veranstaltungen zur Digitalisierung greifen wir gerne auf. Bitte per E-Mail an die Redaktion
 

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