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Liebe
Leserinnen und Leser,
die Kölner Heinzelmännchen arbeiteten, während der Hausherr auf der
faulen Haut lag. Ältere werden sich erinnern, das
Gedicht stand im Lesebuch. Und heute? Heute ist das Heinzelmännchen
ein Roboter und übernimmt im besten Fall lästige Aufgaben, im
schlechtesten den Arbeitsplatz. Zunächst betraf das nur die Industrie
und nannte sich Automatisierung. Heute sind Roboter sogar intelligent.
Nun heißt es Digitalisierung und betrifft alle, von der Akademikerin bis
zum Hilfsarbeiter.
Ihre
Redaktion von BayernUp2Date
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Inhalt:
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Kollege Fachidiot
+ Man lernt nicht aus
+ Stress 4.0
+ Die Helferlein
+ Echt jetzt?
+ Termine
+
An-
und abmelden, PDF, Impressum
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Kollege Fachidiot
Glaubt man dem
Job-Futuromaten, dürfen Perückenmacher*innen unbesorgt sein: Kein
Roboter macht ihnen den Job streitig. Metallschleifer*innen sollten aber
besser umsatteln. Weltweit seien einfache Industriearbeitsplätze
besonders gefährdet, heißt es im
Atlas der Arbeit (S. 49), und in Industrieländern könnten zehn
Prozent der Arbeitsplätze wegfallen (S. 37). Eine Studie der Weltbank
hält den Verlust von Arbeitsplätzen in der Industrie für ein im
Wesentlichen angelsächsisches Problem, berichtet die
Neue Zürcher Zeitung, und der Soziologe Martin Krzywdzinski sieht
mindestens die Autoindustrie
nicht in Gefahr. Technologie ersetze den Menschen noch lange nicht,
meint auch die
Süddeutsche. Für Komplexes oder Unerwartetes brauche man ihn.
Roboter machten ja nur, was sie mal gelernt haben. Fachidioten halt.
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Man lernt nicht aus
Arbeit ist heute körperlich weniger anstrengend, dafür technisch
anspruchsvoller. Lagerarbeiter und Reinigungskräfte füllen nicht nur
Regale und putzen. Sie müssen auch Displays bedienen. Schwierig, wenn
man kaum lesen und schreiben kann. Das betrifft besonders viele
Arbeiter*innen, zeigt die
LEO-Studie 2018 (S. 21). Auch der Umgang mit digitaler Technologie
will gelernt sein. Schulen und Berufsschulen fehlt es nicht nur an
qualifiziertem Lehrpersonal, sondern oft schon an der technischen
Ausstattung (siehe
MINT-Nachwuchsbarometer 2017 und
DGB-Ausbildungsreport 2019). Also ist viel Eigeninitiative gefragt.
Wenigstens gibt es immer mehr betriebliche Weiterbildung, erklärt der
einschlägige
Trendbericht 2019. |
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Stress 4.0
Im Jahr 2016 arbeiteten nur 18 Prozent der Beschäftigten nie digital.
Wie das in den einzelnen Branchen aussieht und wie es sich anfühlt,
steht im
Atlas der Arbeit (S. 34/35). Digitalisierung macht Stress, folgert
Betriebsräteberater
Marcus Schwarzbach. Dieser „Stress 4.0“ entstehe vor allem durch
ständige Erreichbarkeit, zitiert er eine
Studie der Hans-Böckler-Stiftung, am schlimmsten sei das für
Jüngere. Was tun? Die
25-Stunden-Woche einführen wie ein Unternehmer in Bielefeld? „Um die
Digitalisierung im Sinne der Beschäftigten zu gestalten, müssen sich
auch die Gewerkschaften mehr trauen …“ schließt Schwarzbach.
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Die
Helferlein
Assistenzroboter gibt es mittlerweile jede Menge. Nicht nur die
Datenbrille für gehörlose Lagerarbeiter*innen. Selbst das Smartphone
ist ein
Assistenzsystem, sobald es für die Arbeit verwendet wird.
Assistenzsysteme,
schreibt das Bundeswirtschaftsministerium, „unterstützen Mitarbeiter
bei ihren Handlungen“. Ein Forschungsbericht des
Bundesarbeitsministeriums schilderte Anfang 2018, wie hilfreich
Assistenzsysteme im Betrieb sein können. Kritischer sieht es Marcus
Schwarzbach. „Neue Technik kann Arbeitern zur Vorbereitung, Ausführung
und Entscheidungsunterstützung der Arbeit dienen – sie kann aber auch
vorgegebene Arbeitsweisen aufzwingen“,
schreibt er. Und sie kann überwachen, wie der
Handscanner bei Amazon. |
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Echt jetzt?
Möchten Sie in einem Käfig arbeiten, damit Kollege Roboter Ihnen nichts
tut? Oder wollten Sie schon immer mal von einem Armband überwacht
werden, gegen das der Handscanner ein Waisenknabe ist? Amazon hat einige
Erfindungen patentieren lassen, die uns ins Grübeln bringen. Wie
menschenfreundlich ist da der
Frühstücksroboter von Simone Giertz! |
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Termine
- Dienstag 29. und Mittwoch 30. Oktober 2019,
Berlin: „Digitaler Kapitalismus“. Kongress der
Friedrich-Ebert-Stiftung.
Infos
- Montag 4. bis Freitag 8. November 2019,
Kochel: „Digitalisierung der Demokratie: Smarte Diktatur
oder digitaler Neuanfang?" Seminar der Vollmar-Akademie in
Zusammenarbeit mit Mehr Demokratie.
Infos
- Mittwoch 6. November 2019, 12:00–17:30 Uhr,
Mainz: BMBF-Roadshow, „Digitale Medien im Ausbildungsalltag".
Infos und
Anmeldung mit Programm
- Mittwoch 6. November 2019, 19–21 Uhr,
München: „Hey, Siri! Ok, Google! Wie Maschinen lernen,
Sprache zu verstehen“, eine Veranstaltung der Deutschen
Forschungsgemeinschaft.
Infos
- Freitag 8. bis Sonntag 10. November 2019,
Tutzing: „Metalle – Voraussetzung der digitalen
Transformation“.
Programm und
Anmeldung
- Freitag 22. bis Sonntag 24. November 2019,
Magdeburg: „KI & Gender – Wie gerecht ist eine KI der
Zukunft?“ Convention KI & Wir.
Infos und
Programm
- Freitag 22. bis Sonntag 24. November 2019,
Bremen: Konferenz „Künstliche Intelligenz als Wunderland“,
Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche
Verantwortung.
Infos und
Programm
- Freitag 22. bis Sonntag 24. November 2019,
Tutzing: „Smart World – Smart Culture?“
Programm und
Anmeldung
Ihre Hinweise auf Veranstaltungen zur
Digitalisierung greifen wir gerne auf. Bitte per
E-Mail an die Redaktion.
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Hans Sterr, ver.di Bayern,
Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Tel. +49 89 59977 2102,
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Redaktion:
Ursula Walther,
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