BayernUp2Date 0033

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

eine brandaktuelle Umfrage ergab: 5G ist weithin unbekannt. Mit vier Teilnehmern war die Umfrage nicht repräsentativ, deckte aber immerhin das Altersspektrum zwischen fünf und 84 ab. Drei Viertel der Befragten wussten nicht, was 5G bedeutet. Liebe Mobilfunkbetreiber und Smartphonehändler: Die Kundschaft muss man dort abholen, wo sie versteht. Soziologen wissen das. Die Technikszene mit ihrem Aküfi übersieht es gern. Wir werden das Dunkel um 5G heute lichten. Als Weihnachtsgeschenk.

Ihre
Redaktion von BayernUp2Date

 

Inhalt:
+ Was 5G bringt
+ Alles strahlt
+ Die bösen Chinesen
+ Echt jetzt?
+ Termine
+
An- und abmelden, PDF, Impressum

   

Was 5G bringt
5G, der Mobilfunk der fünften Generation, ist nicht nur viel schneller als seine Vorgänger. Er eröffnet ganz neue Möglichkeiten: Geräte können miteinander kommunizieren und in Bruchteilen von Sekunden entscheiden, was zu tun ist. Beim autonomen Fahren kann Schnelligkeit Leben retten. Die Bundesregierung hält 5G für den Schlüssel zur Zukunft. Auch die industrielle Landwirtschaft wartet vermutlich sehnsüchtig auf 5G, verspricht Vodafone doch den vollautomatischen Kuhstall und Hüte-Drohnen über der Weide. Auch Smartphonehändler, die ihre Geräte immer schlechter loswerden, weil jeder schon eines hat, hoffen auf 5G. Privatleute nur, so lange sie nicht merken, was da auf sie zukommt. „Ich kann mir nicht vier Handy-Verträge zulegen, um überall Netz zu haben“, sagt die Netzpolitikerin Anke-Domscheit-Berg – ein Vorwurf an die Politik. Die schreibt den vier Netzanbietern zwar vor, ganz Deutschland abzudecken, aber sie dürfen sich aufteilen. Wo einer ist, brauchen die anderen drei nicht auch noch zu sein. Deshalb die vier Handyverträge. Was an 5G Hype und was Realität ist, beleuchtet die Funkschau.

 
Alles strahlt
Wer sich vor „Elektrosmog“ gruseln möchte, findet im Internet 5G-verstrahlte Bienen und reichlich angstfördernde Lektüre. Panikmache dient meist dem Verkauf obskurer Geräte. Manche Menschen haben aber wirklich Angst. Sie schreiben Petitionen gegen 5G und zitieren fragwürdige Wissenschaftler. Technikfreunde halten Strahlungsangst für albern und verweisen auf die Eisenbahnkrankheit. Vor der habe man ebenfalls gewarnt, gegeben habe es sie nie. Noch nicht mal die Warnung gab es, aber das nur nebenbei. Doch Angst lässt sich nicht wegdiskutieren. Das Bundesamt für Strahlenschutz stuft 5G als vermutlich unbedenklich ein – und empfiehlt Vorsicht. Weil nun mal schwer mit letzter Sicherheit zu beweisen ist, dass es etwas nicht gibt. Die Bundesregierung sieht keine Probleme. In der Schweiz debattiert man schon länger über 5G. Das dortige Bundesamt für Umwelt hat gerade seinen Faktenbericht veröffentlicht, mit Auswertung aller Studien zu Mobilfunk und Gesundheit. Fazit: Wenn Strahlung auf Hirnströme wirkt, ist eher das Handy am Ohr schuld als der Mobilfunkmast auf dem Hügel.
 

Die bösen Chinesen
Huawei ist überall. Das chinesische Unternehmen liefert Kommunikationstechnik vom Solarwechselrichter bis zum Smartphone. In den USA steht Huawei auf der schwarzen Liste, aus Angst vor Datenspionage. Auch die EU ist skeptisch, könne China seine Unternehmen doch gesetzlich verpflichten, Daten fremder Staaten herauszurücken. Bis das geklärt ist, schließt die Telekom mit Huawei jedenfalls keine 5G-Verträge. Mit Blick auf den Klimawandel möchte man fast hoffen, dass 5G gar nicht erst kommt. Das schnelle Netz frisst schließlich Unmengen von Strom. Datenmissbrauch wurde bisher nur US-Unternehmen nachgewiesen, Huawei nicht. Wollte man Huawei ausschließen, müsste man überdies beim 4G-Netz anfangen, denn auch darin steckt Technik von Huawei. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte fordert wenigstens einen Blick in Huaweis Quellcode.

Echt jetzt?
Es sollte unser Geschenktipp werden. Ein heißes Höschen, magentafarben und mit einem Chip. Der Bluetoothchip in der Unterwäsche signalisiert den Wunsch nach Nähe, ganz ohne 5G und sogar noch im tiefsten Funkloch. Wer Nähe sucht, könne das doch einfach sagen? So denken nur rückwärtsgewandte Romantiker. Für den Technikfreak gibt es Love Magenta von der Telekom. Oder vielmehr: gab es. Das Teil ist ausverkauft.
 

Termine

  • Donnerstag 19. Dezember 2019, 18 Uhr, Bonn: „Hinter dem Algorithmus – Akteure, Geschäftsmodelle und die Rolle von Verantwortung“. Infos
  • Donnerstag 9. Januar 2020, 18 Uhr, Bonn: „Cyberbedrohungen wachsen exponentiell“. Infos
  • Donnerstag 16. Januar 2020, 16 Uhr, Augsburg: „IT-Risikofaktor Mensch? Welche Rolle Mitarbeiter für die IT-Sicherheit im Unternehmen spielen“. Infos
  • Montag 17. Februar 2020, 18.00 Uhr, bis Dienstag 18. Februar 2020, 16.30 Uhr, Köln: „Hauptsache digital?! Sprachliche Bildung in der digitalisierten Gesellschaft“. Jahrestagung des Mercator-Instituts. Infos und Anmeldung
  • Donnerstag 19. März 2020, 10:30 Uhr, bis Freitag 20. März 2020, 16 Uhr, Düsseldorf: „Machtfragen der Digitalisierung“, Konferenz der Hans-Böckler-Stiftung. Infos

Ihre Hinweise auf Veranstaltungen zur Digitalisierung greifen wir gerne auf. Bitte per E-Mail an die Redaktion.
 

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