BayernUp2Date 0034

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

Unwort des Jahres ist Klimahysterie. Die Umweltsau hatte keine Chance, obwohl es ihretwegen einen Shitstorm im Netz gegeben hatte, Berichte in Qualitätsmedien, empörte Leserbriefe und sogar eine Demonstration. Dass das harmlose Lied von der umweltschädlichen Oma im Hühnerstall eine Satire auf Greta Thunbergs Ermahnungen war – geschenkt. Wer sich empören will, findet immer was. Und in Zeiten von Fridays for Future ist Klima ja tatsächlich ein Thema. Heute auch bei uns.

Ihre
Redaktion von BayernUp2Date

 

Inhalt:
+ Grüner mit Facebook
+ Digitale Brandbeschleuniger
+ Die Stromfresser
+ Echt jetzt?
+ Termine
+
An- und abmelden, PDF, Impressum

   

Grüner mit Facebook
IT kann Firmen grüner machen, sagt Jan Recker. Er erforscht, wie Unternehmen die Belegschaft über Facebook und Twitter zu umweltfreundlichem Verhalten motivieren können. Ein zweischneidiges Schwert, hieß es beim jüngsten Chaos Computer Congress, denn das Internet braucht Unmengen Strom. Die Hoffnung, künstliche Intelligenz könne durch intelligente Netze Strom sparen, ist nicht falsch. Internetfirmen steigen immerhin auf grünen Strom um, allerdings längst noch nicht alle, wie Greenpeace 2017 feststellte. Ob Ihre Lieblingswebsite grün ist, können Sie hier herausfinden. Wenn Sie Zeit haben und hart sind im Nehmen, lesen Sie Jürgen Merks Beitrag in der KONTEXT. Sehr optimistisch ist er nicht, was die Nachhaltigkeit der Digitalisierung betrifft. Immerhin stellt er zwei neue Bundesländer vor.

 
Digitale Brandbeschleuniger
Es stimmt schon: Durch Digitalisierung lassen sich Klimaziele erreichen, wenn man es richtig anstellt. Auf der re:publica 2019 sagte Maja Göpel, die Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), Digitalisierung werde nun endlich auch als Nachhaltigkeitsthema begriffen (ab ca. Minute 8). Der WBGU hat dazu kürzlich ein Gutachten verfasst, hier die Kurzfassung. Wenn wir weitermachen wie bisher, wird Digitalisierung allerdings zum Brandbeschleuniger: Sie frisst mehr Energie und verursacht mehr CO2, als sie jemals einzusparen in der Lage wäre. Damit das nicht passiert, braucht es Regeln. Das Bundesumweltministerium hat Ideen dazu, die Svenja Schulze bei der re:publica vorstellte.
 

Die Stromfresser
„Diese Website läuft mit Solarstrom und fällt deshalb ab und zu aus“, heißt es beim Low Tech Magazine. Ausfallende Websites sind sicher nicht die Lösung. Energiesparende schon, und da geht eine ganze Menge. Zum Beispiel bei Bildern und Videos, denn die sind im Netz die Stromfresser schlechthin. Allein wenn Wikipedia ihr Logo komprimierte, würde so viel Energie gespart wie neun Zweipersonenhaushalte verbrauchen – ohne dass sich optisch etwas ändert. Das rechnete der Webdesigner Niklas Jordan bei der Konferenz Bits und Bäume vor (ab ca. Minute 14). Den meisten Strom brauchen allerdings technische Geräte. Nicht einmal unbedingt im Betrieb – bei der Herstellung. Umweltfreundliche Software verbraucht nicht nur wenig Strom. Sie läuft vor allem auch noch auf älteren PCs und Smartphones, damit man nicht ständig neue kaufen muss. Elektroschrott gibt es schließlich schon genug, wie die Technikmesse CES mal wieder gezeigt hat. Wenn die alten Geräte wenigstens recycelt würden! Aber die vielen wertvollen Inhaltsstoffe liegen ungenutzt in der Schublade.

Echt jetzt?
Wer im neuen Jahr öfter mal das Smartphone weglegt, ist auch mit Blick aufs Klima ein Vorbild. Halten Sie digitales Entgiften dagegen für weltfremd, können Sie trotzdem etwas tun. Löschen nämlich. E-Mails. Aus dem Papierkorb. Wenn jeder von uns täglich elf E-Mails dauerhaft löscht, spart das weltweit 91.000 Tonnen CO2 pro Jahr, wie Galileo herausfand. Unentschlossenen hilft die Universität Bamberg. Sie forscht an einer Kondō Marie fürs Digitale – an einer KI, die beim Aufräumen des Rechners hilft.
 

Termine

  • Montag 10. Februar 2020, 18 Uhr, Göttingen: „Brennen für den Job oder Burnout? Wie neue Arbeitsformen in der digitalisierten Welt unser Leben beeinflussenInfos
  • Montag 17. Februar 2020, 18.00 Uhr, bis Dienstag 18. Februar 2020, 16.30 Uhr, Köln: „Hauptsache digital?! Sprachliche Bildung in der digitalisierten Gesellschaft“. Jahrestagung des Mercator-Instituts. Infos und Anmeldung
  • Mittwoch 4. März 2020, 12 Uhr bis Donnerstag 5. März 2020, 15 Uhr, Darmstadt: „Women in Cybersecurity“, Konferenz des Nationalen Forschungszentrums für Angewandte Cybersicherheit ATHENE. Infos
  • Donnerstag 5. März 2020, 18 Uhr bis Samstag 7. März 2020, 14 Uhr, Frankfurt: "Die Zukunft, in der wir leben wollen?!", 1. Digi-Konferenz der Bundeszentrale für politische Bildung. Programm und Anmeldung
  • Donnerstag 12. März 2020, Frankfurt: „Digitale Nachhaltigkeit. Über Gesellschaftsverträglichkeit und Plattform-Ökonomie“. Infos
  • Donnerstag 19. März 2020, 10:30 Uhr, bis Freitag 20. März 2020, 16 Uhr, Düsseldorf: „Machtfragen der Digitalisierung“, Konferenz der Hans-Böckler-Stiftung. Infos
  • Montag 23. und Dienstag 24. März 2020, Berlin: „Digital Social Summit 2020. Stategien. Instrumente. Debatten. Infos und Anmeldung
  • Montag 4. bis Freitag 8. Mai 2020, Brannenburg: „Die digitale Revolution. Chancen und Risiken der vernetzten Welt“. Infos und Anmeldung

Ihre Hinweise auf Veranstaltungen zur Digitalisierung greifen wir gerne auf. Bitte per E-Mail an die Redaktion.
 

An- und abmelden
Falls diese E-Mail weitergeleitet wurde: Sie können sich zum Newsletter BayernUp2Date selbst anmelden. Und, wenn es irgendwann denn sein muss, auch wieder abmelden.

   

BayernUp2Date als PDF
Im Archiv finden Sie unseren Newsletter in druckfähigem Layout (PDF) und als HTML-Newsletter.

   

Impressum

 
Verantwortlich:
Hans Sterr, ver.di Bayern, Schwanthalerstraße 64, 80336 München
Tel. +49 89 59977 2102, hans.sterr@verdi.de, http://bayern.verdi.de
Redaktion:
Ursula Walther, uwa-bayernup2date@web.de


Für diesen Newsletter gilt die ver.di-Datenschutzerklärung.