BayernUp2Date 0049

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

die Vorstellung, wir könnten bald wieder ganz aufs analoge Leben umsteigen, ist mindestens naiv. Sogar die mittlerweile eher ungeliebten Videokonferenzen werden uns erhalten bleiben, wenn auch sicher nicht im selben Umfang wie während der Pandemie. Aber ein Leben ganz ohne Bildschirm? Das hat schon vor zehn Jahren nicht geklappt, als „digitales Entgiften“ schwer in Mode war. Es wird auch diesmal nicht klappen. Das Internet geht nicht mehr weg. Machen wir das Beste draus.

Ihre
Redaktion von BayernUp2Date

 

Inhalt:
+ Konferenz mit Stil
+ Eine Frage der Frequenz
+ Lieber ohne Kamera
+ Echt jetzt?
+ Termine
+
An- und abmelden, PDF, Impressum

   

Konferenz mit Stil
Auch wenn es gern behauptet wird: Die Jogginghose ist nicht die Uniform der Pandemie. Jedenfalls verkaufte sie sich im Jahr 2020 nicht besser als vorher. Es stimmt auch nicht, dass in Videokonferenzen ein Großteil der Leute nur halb angezogen vor dem Bildschirm sitzt, oben Hemd und unten Schlafanzug oder Unterhose. Nach einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom machen das nur 17 (Schlafanzug) beziehungsweise vier Prozent (Unterhose). Zwei Dritteln der Befragten ist es wichtig, auch auf dem Bildschirm gut auszusehen, und mehr als die Hälfte zieht sich im Homeoffice bewusst schick an. Noch schicker und zudem nachhaltiger könnte es werden, wenn sich digitale Mode durchsetzt. Darin sieht die Modedesignerin Claudia Damm jedenfalls einen Zukunftsmarkt.

 
Eine Frage der Frequenz
Damit der Ton in Videokonferenzen nicht zu viel Bandbreite belegt, werden bei der Übertragung Frequenzen eingespart, wo es nur geht. Darunter leidet das Charisma der menschlichen Stimme, wie kürzlich eine Studie zeigte. Weil vor allem höhere Frequenzen weggeschnippelt würden, betreffe das besonders weibliche Stimmen. Anders ausgedrückt: Diese Technik diskriminiert Frauen. Wirklich? Frauen setzen ihre Stimme gezielt ein, sagt der Stimmexperte Michael Fuchs. Als Influencerin oder als gute Freundin in der Fernsehwerbung sprechen sie zwar mädchenhaft hoch. Wollen sie jedoch kompetent wirken, sprechen sie schon seit Jahren immer tiefer. Warum sollten sie das ausgerechnet in Onlinekonferenzen anders machen?
 
Lieber ohne Kamera
Videokonferenz im Sommer 2021: zwei, drei Gesichter und 35 schwarze Kacheln. Nach über einem Jahr täglicher Treffen im Netz haben viele keine Lust mehr, sich ständig beobachten zu lassen. Zumal dabei Einiges schief gehen kann, wie t3n berichtet. Mit der neuesten Konferenztechnik soll alles besser werden. Wir stellen uns virtuelle Treffen dreidimensionaler Wesen aber noch anstrengender vor, insbesondere für Frauen. Die sind schon jetzt in Videokonferenzen deutlich gestresster. Wie entzieht man sich einer Videokonferenz? Der uralte Trick, sein Passwort so lange falsch einzugeben, bis das System dicht macht, taugt allenfalls für die Schule, und ein Verbindungsproblem vorzutäuschen, fällt nachweislich schwerer, wenn man sich dabei auf dem Bildschirm selbst in die Augen sieht. Also am besten Kamera aus und durch. 
 
Echt jetzt?
Bekanntlich löst die richtige Technik jedes Problem. Wenn Sie dem Chef nicht ins Gesicht sagen wollen, dass die Videokonferenz Sie nervt, lassen Sie das Baby plärren oder den Hund bellen. Sie haben weder Hund noch Baby? Für solche Fälle hat der Künstler Sam Lavigne den Zoom Escaper erfunden. Er flutet die Konferenz so lange mit störenden Geräuschen, bis der Chef Ihnen von sich aus den Ton abdreht. Oder Sie setzen gleich auf Lavignes Zoom Deleter: Sollten Sie in einer schwachen Minute tatsächlich Zoom installieren wollen, löscht er es sofort.
 

Termine

  • Mittwoch 23. Juni, 16:00 bis 16:45 Uhr, im Netz: "Digital mobil im Alter – Digitale Teilhabe für ältere Menschen“. Infos und Anmeldung
  • Mittwoch 30. Juni 2021, 19 Uhr, im Netz: „Digitaler Salon: Lost in Regulation“. Veranstaltung zur Regulierung von Social-Media-Plattformen. Infos
  • Dienstag 6. Juli und Donnerstag, 8. Juli 2021, im Netz: „Gewerkschaftsarbeit digital“, ein ver.di-Seminar für Senior*innen. Infos und Anmeldung
  • Mittwoch 7. Juli 2021, 15 bis 17 Uhr, im Netz: „Smart Hospital – Digitalisierung der Arbeitsabläufe in der Klinik“. Infos und Anmeldung
  • Freitag 9. bis Montag 19. Juli 2021: „Nürnberg Digital Festival“. Infos
  • Dienstag 13. Juli 2021, 16 bis 18 Uhr, im Netz: „Quo vadis digitale Arbeit? Nachhaltige Perspektiven für die Gestaltung der Zukunft“, Ringvorlesung Digitalisierung und Gender. Info und Anmeldung
  • Mittwoch 6. Oktober 2021, 9 bis 22 Uhr, im Netz: „LABOR:A 2021“ der Hans-Böckler-Stiftung. Infos

Ihre Hinweise auf Veranstaltungen zur Digitalisierung greifen wir gerne auf. Bitte per E-Mail an die Redaktion.
 

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